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Das neue „Mexica“ wird von dem Verlag Super Meeple in folgenden Sprachen veröffentlicht: Französisch, Englisch, Deutsch, Italienisch, Portugiesisch und Polnisch. Den Vertrieb in Deutschland führt ABACUS durch. Es gibt aber Stand: 01.05.2015 nur 300 Spiele in deutscher Sprache. Vorerst ist keine weitere Auflage geplant. Wer sich für das Spiel interessiert, sollte rasch zugreifen. Die erste Ausgabe von „Mexica“ wurde 2002 im Ravensburger Verlag veröffentlicht. MEXICA ist das dritte Spiel der „Masken-Trilogie“, das erste war TIKAL, das zweite JAVA. Die Spielregeln sind dieselben wie 2002. Die Illustrationen und das Spielmaterial sind neu. Die Brücken sind aus Holz und die 72 Gebäude/Pyramiden sind aus einem Stein ähnlichen Material und wiegen fast 1 kg!
SpielablaufDie Spieler sind Azteken-Fürsten und bauen während des Spiels auf einer Insel in Mitten des Texcoco See die Hauptstadt der Azteken auf und geben ihr den Namen „Tenochtitlán“. Die Stadt ist durchzogen von Kanälen, über die Brücken gebaut werden. Tenochtitlán war das Venedig des Mittelalters. Die Kanäle teilten die Hauptstadt in Bezirke, die „Calpulli“ genannt wurden, und die die Grundzellen der aztekischen Gesellschaft darstellten. Schlüpft in die Rolle der Azteken-Fürsten, gründet Bezirke, errichtet Tempel und Gebäude und verhelft dieser grandiosen Stadt zu einem raffinierten Kanalsystem. Sobald die Stadt errichtet ist, entscheidet sich, wer der genialste Baumeister und Stratege ist. In den Spielen der Masken-Trilogie setzen die Spieler in ihrem Zug Aktionspunkte (AP) ein. In „Mexica“ besitzen die Spieler pro Zug 6 AP, mit denen sie folgende Aktionen ausführen können:
• Einen Kanal bauen, pro Kanalteil = 1 AP
Der Spielplan
Jeder Spieler besitzt 1 Spielfigur (= 1 Mexica)
Eine Brücke
Gebäude und Tempel in den Farben der SpielerPro Durchgang kann ein Spieler 9 Gebäude / Tempel bauen.
Spielziel und SiegpunkteDie Spieler lassen das Reich der Azteken – auch Mexica genannt – wieder auferstehen und schlüpfen in die Rolle eines Azteken-Fürsten und grandiosen Baumeisters. Die Spieler errichten mit Hilfe von Kanälen Bezirke (= Calpulli), bauen Brücken und Tempel/Gebäude. Für das Gründen der Bezirke und für die wertvollsten Gebäude in einem Bezirk erhalten sie Siegpunkte und rücken ihren Wertungsstein auf der Wertungsleiste vor. Wer in diesem Taktik- und Strategiespiel nach der letzten Wertung die meisten Siegpunkte besitzt, gewinnt.
Eine Spielszene
Die Schachtelrückseite
Auszeichnungen
• 2002 Rang 5 des Deutschen Spielepreises Die TrilogieDie Maya-Kultur in Tikal hatte ihre Blütezeit um 800 n. Chr., Java spielt etwa um 1000 n. Chr. und die Azteken in Mexica hatten ihre Hochkultur etwa 1500 n. Chr. Die Reihenfolge der Erscheinung der drei Spiele hat aber mit dieser zeitlichen Chronologie nichts zu tun. Mexica wurde von uns vor Java entwickelt und war bereits fertig, als wir mit Java noch gar nicht begonnen hatten. Während Tikal in der Gegenwart spielt - archäologische Expeditionen legen die Maya Tempel frei, befinden wir uns bei Java und Mexica in der jeweiligen Zeit. In Java werden Reisterrassen und Bewässerungssysteme angelegt, Städte und Paläste gebaut und Feste veranstaltet. In Mexica entsteht die Hauptstadt der Azteken - Tenochtitlán - inmitten eines Sees.
Worin unterscheidet sich Mexica von Tikal und Java?
• Jeder Spieler besitzt nur eine bewegliche Spielfigur.
Geschichtlicher HintergrundAuf ihrer Wanderschaft durch Mexiko suchten die Azteken, oder Mexica, wie sie sich selbst nannten, das von ihrem Gott Huitzilopochtli prophezeite Zeichen: "Wo ein Adler auf einem Kaktus sitzt und eine Schlange frisst, dort sollten sie sich niederlassen."
Viele Jahre später erreichten die Mexica 1325 endlich ihr Ziel und gründeten auf einer Insel im Texcoco See ihre neue Heimat. Der Ausbau der Stadt Tenochtitlán dauerte knapp 200 Jahre. Erreichbar war die Insel über Dämme. Die zu Bezirken zusammengefassten Gebäudegruppen, die Calpulli, waren die Grundzellen der aztekischen Gesellschaft. "Als wir so viele Städte und Dörfer erblickten, die mitten im Wasser erbaut waren, da staunten wir, denn die riesigen Türme, Pyramiden und Gebäude im Wasser waren alle aus Stein erbaut", schrieb Bernal Diaz del Castillo über seinen ersten Eindruck. Im Jahr 1521 zerstörte Hernán Cortés Tenochtitlán. Als die Stadt fiel, lebten auf einer Fläche von ungefähr 15 km² mehr als 200.000 Menschen. Später entstand an der gleichen Stelle von Tenochtitlán die Hauptstadt Mexikos "Mexico City". Der Texcoco See war inzwischen trockengelegt worden. In Mexico City kann man heute noch Reste der einstigen Hauptstadt der Mexica sehen.
Die Geschichte der AztekenDer Ursprung der Stadt Tenochtitlán liegt in ferner Vergangenheit. Der Texcoco See und seine Umgebung boten reiche Nahrungsquellen. Deshalb gab es dort schon 15.000 v. Chr. Siedlungen. Die Menschen lebten von der Jagd und vom Fischfang. Später (ca. 3000 v. Chr.) bauten sie u.a. Mais, Bohnen, Kürbisse, Tomaten und Paprika an. In diesen Dörfern ließen sich etwa 1000 v. Chr. die Olmeken nieder. Sie führten diese Gegend zu einer ersten Blütezeit. Eines der grandiosesten Kulturdenkmäler ist die Sonnenpyramide von Teotihuacan. Im 7.Jh. begann der Stern von Teotihuacan zu sinken. Im 9.Jh. wurde Tula, die Hauptstadt der Tolteken gegründet. Es gab Kriege und Aufstände. Ein Militärregime war die Folge (Ende des 10. Jh.). 1168 wurde Tula von Barbaren zerstört. Im 13. Jh. stritten 28 Städte um die Vorherrschaft im Herzen Mexikos. Um diese Zeit (etwa 1200) ließ sich ein kleiner Stamm aus Aztlan am Texcocosee unter großen Schwierigkeiten nieder. Die Azteken (auch "Mexica" genannt) wurden zeitweise als unerwünschte Eindringlinge verfolgt. Sie suchten Zuflucht im Flachwasser des Sees und gründeten mitten im Schilf und in den Binsen, in einer sumpfigen Bucht an der Westseite des Sees ein armseliges Dorf. Die Azteken bauten das Gelände aus, gründeten weitere Dörfer. Etwa 1325 gründeten sie auf einer Felseninsel ihre Hauptstadt und gaben ihr die beiden Namen "Mexiko" und " Tenochtitlán ", was soviel heißt wie "Stätte des Feigenkaktus". In knapp 200 Jahren entwickelte sich die auf Inseln, Sandbänken und Pfählen erbaute Stadt zu einem wahren Venedig. Mit einem Boot konnte man auf zahlreichen Kanälen durch die ganze Stadt fahren. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts war die Stadt etwa 1000 ha groß. Die Anfänge des Reiches waren mühevoll, die Entwicklung schritt nur langsam voran. Die Azteken benötigten 50 Jahre um eine eigene Dynastie zu begründen. Erst 1428 sicherte Itzcoatl, der vierte Aztekenherrscher, nach einem siegreichen Krieg seinem Staat die Vorherrschaft über einen großen Teil Mexikos. In der Mitte des Jahrhunderts bedrohten Naturkatastrophen, wie Überschwemmungen, Kälte, Dürre, die Existenz des noch jungen Reiches. Moctezuma I. Ilhuicamina, der 5. Herrscher der Azteken, sicherte das Hochtal von Mexiko. Er ließ einem Aquädukt bauen, der frisches Wasser nach Tenochtitlán brachte. Er ließ einen 16 km langen Damm bauen, der die Hauptstadt vor Überschwemmungen schützen sollte. Außerdem eroberte er das Land bis an die Golfküste von Veracruz. Tribute in unvorstellbarer Fülle flossen nach Tenochtitlán. Moctezuma der I. herrschte bis 1469. Axayacatl übernahm den Thron und führte sein Heer, abgesehen von einer Niederlage, von Sieg zu Sieg. Unter Kaiser Ahuizotl (1486-1503) wurde ein weiteres Aquädukt gebaut, um die immer größer werdende Hauptstadt mit Wasser zu versorgen. Um 1500 hatte das Reich nahezu 15 Millionen Einwohner in mindestens 38 Provinzen. Da man sich in Tenochtitlán nur zu Fuß oder in Booten fortbewegen konnte, war es eine ruhige, aber sehr belebte Stadt. Es gab viele öffentliche Plätze, auf denen ständig Markt abgehalten und Handel betrieben wurde. Zum Markt kamen täglich etwa 25.000 Menschen. Alle 5 Tage fand ein großer Markt statt, zu dem dann doppelte Menschenmengen kamen. Die Aztekenstadt verdankt ihren Wohlstand unter anderem auch dem Handel. "Die heilige Stadt" befand sich im Zentrum von Tenochtitlán. Sie war eine monumentale Anlage mit einer mit Schlangenköpfen verzierte Mauer. Die Anlage wird beherrscht vom "teocalli", ein etwa 30 m hoher, großer Tempel. Eine 114 Stufen hohe Doppeltreppe führte zur obersten Plattform. Dort standen zwei Heiligtümer: Huitzilopochtli, der Sonnengott und Tlaloc, der Regengott. Das Monument überragte den Komplex von Tempeln, Pyramiden und anderen Sakralbauten. Außer den Tempeln umfasste die heilige Stadt Opfer- und Gebetsstätten, Plätze für das rituelle Ballspiel und eine Art Klosterschule. Die Einweihung des großen "teocalli", des großen Tempels, erfolgte erst 1487. Die meisten Herrscher und die höchsten Würdeträger ließen ihre Paläste im Stadtzentrum in der Nähe des heiligen Bezirks errichten. Die Paläste waren Regierungssitz, Residenz und Gästehaus. Die Paläste waren mit allem Luxus ausgestattet. Sie bestanden aus mehreren Gebäuden, die sich um Innenhöfe und Gärten gruppierten. Cortes schrieb an Kaiser Karl V, Moctezumas Palast sei so großartig, dass ganz Spanien nichts Vergleichbares aufweisen könne. Neben den Palästen der Herrscher gab es noch die Paläste der Adligen sowie die prunkvollen Gebäude der reichen Kaufleute. Das Ende von Tenochtitlán kam mit den Spaniern. Moctezuma II. Xocoyotzin, der 9. Herrscher der Azteken, ging nicht konsequent gegen die Spanier vor und lies Cortes Zeit sich nach Verbündeten umzusehen. Moctezuma II. wurde 1519 von Cortes gefangen genommen, er starb in Gefangenschaft. Nach seinem Tode fiel die Stadt am 13. August 1521. 15.05.15 Wolfgang Kramer |